[Werbung wegen Markennennungen] Ich liebe es, meine Nase auch mal in andere Töpfe zu stecken. Frische Inspirationen zu sammeln, neue Ideen zu entdecken und zu beobachten, in welche Richtung sich die Food-Landschaft gerade entwickelt.
Eine ganz fantastische Gelegenheit hierzu bot mir Slow Food Deutschland e.V. [Werbung wegen Markennennungen]: In der herrlichen Parkanlage des Weimarer Dorotheenhofs feierte das 4 Sterne Superior Hotel sein 20-jähriges und Slow Food Weimar-Thüringen sein 10-jähriges Jubiläum.
Ich durfte nach Lust und Laune schnuppern, probieren und mich informieren und nehme euch jetzt einfach mit, auf einen kleinen Ausflug in die Slow Food Welt.
Gleich vorweg: Slow Food ist zwar durchaus als Pendant zu Fast Food zu verstehen – hat aber weder etwas mit einer unfassbar langsamen Zubereitung eines Gerichts, noch mit dem überaus langsamen Verzehr zu tun. Vielmehr geht es um bewussten Genuss. Slow Food zelebriert eine lebendige und nachhaltige Essenskultur, möchte biologische und geschmackliche Vielfalt bewahren und engagiert sich für verantwortungsvolle Landwirtschaft und Fischerei sowie für artgerechte Viehzucht. Mit einem Netzwerk von Millionen von Menschen in über 150 Ländern.
Spannend ist, dass auch Slow Food, wie mein Iss-dich-Glücklich-Blog, den Gedanken teilt, alle Foodies an einen Tisch bringen zu können.
Denn für die Slow Food Ernährung ist es nicht vorrangig, ob es sich um eine vegetarische, flexitarische, fleischreiche, vegane, lowcarb, Paleo- oder anderweitige Ernährung handelt. Vielmehr sind die nachhaltige Auswahl der Zutaten und der bewusste Genuss unter Beachtung des Slow Food Gedankens Richtung gebend, der für alle diese Ernährungsformen anwendbar ist.
Eine kleine Überraschung hatte Starkoch Claus Alboth als Redner zum Slow Food Abend parat.
Wer ihn noch nicht kennt: Schon zu meinen Studienzeiten Ende der 90er kochte Claus Alboth in Alboth’s Restaurant im Kaisersaal in meiner Wahlheimat Erfurt, ab 2002 als Küchendirektor, und wurde dann 2011 zum Aufsteiger des Jahres im Gault Millau ausgezeichnet. Seit 2013 leitet Claus Alboth das Hotel Dorotheenhof Weimar als Geschäftsführer und führte dort ursprünglich sein beliebtes Gourmetrestaurant weiter.
An diesem Abend aber warf Claus Alboth die überraschende Frage in den Raum, ob die Zeiten der Nouvelle Cuisine, der über Jahrzehnte hochgelobten Gourmetküche, langsam gezählt seien. Tatsächlich scheinen zunehmend die Qualitätskriterien einer nachhaltigen, bewussten Ernährung die Kriterien der Gourmetküche zu überholen. So fragte bereits im vergangenen Jahr ein interessierter Besucher der Erfurter Genusspromenade, ob denn die Sterneküche von Maria Groß – damals Alboths Nachfolgerin im Kaisersaal mit dem neuen Restaurant Clara – Bio-Zutaten verwende. Bereits hier wurde ich hellhörig, denn Maria Groß verneinte diese Frage ganz direkt, mit ihrer wunderbar natürlichen, unumwundenen Art. Denn ab einem gewissen Punkt sei der Konsument einfach nicht mehr bereit, den Preis für ein Menü zu bezahlen, das dem Anspruch gerecht werden muss, dass es auf Sterneniveau gekocht wurde UND ausschließlich Bio-Zutaten enthält. Das, was vielen eigentlich als Selbstverständlichkeit erscheint, scheitert allzu häufig an der Frage der Wirtschaftlichkeit.
Also dann lieber nachhaltig als Gourmet? Weg von der Nouvelle Cuisine zurück zur traditionellen, regionalen Küche – unter Beachtung der Slow-Food-Kriterien und neu interpretiert mit spannenden Inspirationen aus unserer globalisierten Welt? Der Trend zeichnet sich eindeutig ab.
Wie das Ganze schmeckt?
Das habe ich – begleitet von inspirierenden Gesprächen mit wunderbaren Gastgebern, Ausstellern und Gästen – am Buffet und den Verköstigungsstationen testen dürfen. Ein herzliches Dankeschön an Slow Food Deutschland e.V., Conviviumleiter Harald Mohr vom Slow Food Convivium Weimar-Thüringen und den Dorotheenhof Weimar, es war ein spannender und wunderschöner Abend, den ich mit allen Sinnen genießen konnte.
1 – Parkanlage Dorotheenhof Weimar, 2 – Elisa Floß, Inhaberin und Geschäftsführerin CaféTHEK in der Stadtbibliothek Erfurt, 3 – Iss Dich Glücklich Bloggerin entspannt am Pool 😉 4-6 – Slow Food Weimar-Thüringen, 7 – Blick ins Publikum, 8 – Harald Mohr und Kristin Gräfin von Faber-Castell, 9 – Claus Alboth
1-5 – Tomatenverkostung aus eigenem Anbau, 15 der Sorten wachsen sogar direkt im Garten des Genussateliers von Brigitt Bösch in der Erfurter Johannesstraße, 6-7 – Meine Favoriten: Green Grapes und Galapagos, eine Ur-Tomate, unglaublich fruchtig intensiv mit herrlicher Säure
1-6 – Nachhaltiges Genuss-Buffet nach Slow-Food-Kriterien
1-7- Weinverkostung der Poet-Reihe mit der Thüringer Weinprinzessin Maria, Cuvées von den Rebstöcken entlang des Weimarer Poetenweges, gekeltert in der Winzervereinigung Freyburg, 2&5 – Mein Favorit: Der weiße Poet
Na dann, auf den nachhaltigen Genuss, ihr Lieben!