Hast du auch schonmal mit dem Gedanken gespielt, dein eigenes (Koch)-buch zu veröffentlichen? Raus mit deinen Lieblingsrezepten aus der Schublade und rein damit in dein ganz persönliches Kochbuch-Exemplar?
[Werbung, unbezahlt, wegen Markennennungen] Ich war von BoD mit Iss dich glücklich zur Frankfurter Buchmesse geladen, um die besten Tipps und Erfahrungswerte rund um die Veröffentlichung meiner ersten beiden Kochbücher – die natürlich auch für jedes andere Genre im Sachbuchbereich gelten – mit angehenden Autoren zu teilen.
Die 5 hilfreichsten Insights frisch von der Buchmesse hab‘ ich jetzt hier für dich zusammengefasst
1 Brenne für dein Thema
Leidenschaft für das, worüber du schreibst, ist das Allerwichtigste. Dafür musst du weder ausgebildeter Koch noch Ernährungscoach sein. Wichtig ist, dass deine Leser spüren, dass deine Rezepte vollgepackt sind mit Liebe zu gutem Essen, mehrfach erprobt und dadurch gut durchdacht sind – am besten verbunden mit deiner ganz persönlichen kleinen Geschichte zu jedem Rezept.
2 Nimm deine Lieblings-Kochbücher zum Vorbild
Schnapp dir deine Lieblings-Kochbücher aus dem Regal und schau dir genau an, wie sie aufgebaut sind. Setze dabei gerne die Messlatte hoch. Was ist es, das dir an diesen Kochbüchern gefällt? Wie wurde das Essen in Szene gesetzt und fotografiert? Wie sind die Rezepte aufgebaut? Was würdest du anders machen? Und dann machst du’s eben genau so! Das ist immer ein guter Anfang, um dich reinzufuchsen und schrittweise deinen persönlichen Stil zu entwickeln.
Was meine Favoriten waren?
Klar, Jamie Oliver, Tim Mälzer, Rachel Khoo. Ich liebe ihre Art zu kochen und die Gestaltung ihrer Bücher. Aber auch wenn sie meine Vorbilder waren, habe ich ‚mit ihrer Hilfe‘ meinen eigenen, ganz persönlichen Stil entdecken können.
Als ich dann vergangene Weihnachten im Buchladen stand und an der Buchauslage mit den Empfehlungen vorbei lief, lag mein Kochbuch genau neben der aktuellen Veröffentlichung von Jamie Oliver. Da war ich stolz wie Bolle – und dankbar, weil mich mein von mir selbst ernannter Mentor bis dorthin ein Stück weit begleitet hatte.
3 Entdecke deinen persönlichen Stil
Vorbilder helfen dir, dich einzuarbeiten, aber dann kommt es ganz auf dich an: Was macht dein Kochbuch zu einem ganz besonderen? Denn die Kochbuchauswahl ist riesig und du musst deinen Weg finden, mit deinen Rezeptideen aus der Masse herauszustechen. Gibt es für deine Rezepte ein verbindendes Element? Einen roten Faden, der sich durch deine Kreationen hindurchzieht? Dann ab mit dem roten Faden ins Konzept deines Buches, er macht es zu deinem ganz persönlichen.
4 Werde zum Autodidakten
Klar, du kannst erstmal dein Konzept aufschreiben und versuchen, einen Verlag zu suchen, der dann gegebenenfalls auch den Foodfotografen und den Gestalter auswählt. Das dauert allerdings. Oder du veröffentlichst einfach selbst. Heutzutage ist das keine große Hürde und qualitativ kann der Druck mit Werken namhafter Verlage absolut mithalten.
Foodfotografie aus Webtutorials lernen? Und InDesign mit Youtube-Videos? Es mag ein wenig verrückt klingen, aber genau so hab‘ ich’s gemacht. Abends auf der Couch nach Feierabend – und viele, viele Youtube-Videos und Tutorials später konnte ich es gut genug, um einfach loszulegen. Weit weg von perfekt und mit Sicherheit mit viel Trial and Error. Aber was zählt, ist was am Ende dabei herauskommt. Macht Sicherungskopien. Und ansonsten gibt’s immer auch den Rückgängig-Button. Das World-Wide-Web sei Dank hat heutzutage jeder das Zeug zum Autodidakten.
Wenn du einen Gestalter und Food-Fotografen kennst, wäre es natürlich auch eine klasse Idee, ein Kochbuch einfach als Dreiergespann zu veröffentlichen.
5 Netzwerke!
Man kann so viel auf Facebook & Co. schimpfen, wie man will. Social Media Kanäle sind dennoch der beste Weg, deine Leser zu finden. Klappt auch mit Zero Budget, wenn du entsprechend viel Zeit einplanst, die ein rein organisches Wachstum nun einmal benötigt. Dafür wirst du mit Followern belohnt, die sich wirklich für dich und dein Projekt interessieren und das ist tausend mal wertvoller als jede gekaufte Reichweite.
Netzwerke aber unbedingt auch offline. Es gibt nichts Besseres, als den direkten persönlichen Kontakt zum Buchhändler deines Vertrauens. Gehe auf deinen Lieblingsbuchhändler einfach zu und frag‘ ihn, ob er Interesse an einer Lesung hat. Mit Kalter-Küche-Kochshow (ist in der Regel besser, im Buchhandel) und Probierhäppchen. Hast du erstmal eine Lesung in deiner Heimatstadt gemacht, stehen dir sicher auch in anderen Städten die Buchhandels-Türen offen.
Und jetzt, leg‘ einfach los, schnapp‘ dir dein Lieblings-Kochbuch aus dem Regal und lass dich inspirieren. Mit den richtigen Bildern von deinem Ziel im Kopf, entsteht der Weg von ganz alleine. Yeah!
Impressionen und kurze Videoausschnitte aus der Veranstaltung: „Mit Sachbüchern und Ratgebern begeistern – Erfahrene Autoren geben Tipps für das Erstellen und Vermarkten von Sachbüchern und Ratgebern“ auf der Frankfurter Buchmesse 2018
Teilnehmer: Karina Both-Peckham, Hans-Peter Roentgen, Brigitte Nolting (BoD Autoren), Thorsten Simon (Pressesprecher, BoD)
Lieben Dank an Katalin Peckham, Monika Münch und Sylvia Jung-Eisele für die Fotos und an Monika Münch für die Video-Ausschnitte.